Ein Traum wird wahr, die Entstehung des „Lehrgarten im Hof“.

 

 

 

Ein Verein ist wie ein Lebewesen und braucht einen festen Bezugspunkt, um seine Ziele zu verwirklichen. Für einen mit der Natur verbundenen Verein wie uns kann dies nur ein eigenes Grundstück sein, auf dem die Vereinsziele umgesetzt werden.

 

Lange Jahre waren wir auf der Suche, hatte auch bereits die erforderlichen Mittel angespart, es fehlte nur eine geeignetes Grundstück. Einerseits musste das Grundstück eine ausreichende Größe aufweisen, musst aber „bewältigbar“ sein. Auch mussten Lage und Untergrund Obstbau zulassen und für unsere Besucher erreichbar sein. Eine erste Möglichkeit bot sich in Form des gemeindeeigenen Grundstückes auf der Ritter im Gewann „Unterstelle“. Der ehemalige Steinbruch war mit Erdaushub verfüllt und mit Obstbäumen bepflanzt worden. Durch den plötzlichen Tod von Sigfried Wagner, waren die jungen Bäume ihrem Schicksal überlassen worden. Erste Pläne für den Standort des „Vereinsheimes“ und die Nutzung der Fläche inklusive der Baumpflege wurden der Gemeinde vorgelegt, auch der Gemeinderat äußerte sich positiv und befürwortend. Auf Initiative eines Umweltverbandes wurden unsere Ideen als mit den Vorgaben des Landschaftsschutzgebietes Pfinzgau als nicht vereinbar erklärt.

 

In dieser Zeit wurde uns von Renate Kabis ihr Grundstück im Gewann Hof angeboten. In einwandfreiem Zustand, mit schönen Streuobstbäumen bot sich hier die Möglichkeit unsere Vorstellungen zu realisieren. Wichtig dabei war, dass der Bau eines kleinen Häuschens möglich war und durch die Lage im Wochenendgebiet gute Wege vorhanden waren. Ein weiterer Vorteil war die Nähe zum Obsthof Wenz, dem Zentrum der bisherigen Aktivitäten.

 

Verwaltung und Mitgliederversammlung beschlossen das Angebot anzunehmen und das Grundstück zu erwerben, zumal der Kaufpreis mehr als fair war. An dieser Stelle nochmals Dank an Renate Kabis.

 

In den folgenden Wochen und Monaten war die Zeit der Planung von Baulichkeiten und Konzeption. Einhellig waren wir der Meinung, dass es galt unseren Namen umzusetzen.

 

Obstbau war in Form von Hochstämmen vorhanden, in der Nähe die Anlagen von Friedhelm Wenz. Wir beschlossen die vorhandenen Bäume so weit als möglich zu erhalten und bei Schnittkursen zu pflegen. Leider musste ein sehr schöner Nussbaum der Baugrube des Hauses weichen. Dafür konnten wir den 4-Sorten-Baum erhalten, der für sich schon eine Rarität ist.

 

Aber nicht nur Bäume machen den Obstbau aus, Beeren sind ein allseits beliebtes Obst. In unserem Beerenlehrpfad wurde alles was Beere ist angepflanzt, beginnend mit Aostabeere über Brombeere, Himbeere, Heidelbeere bis zur Thaibeere. Auch Kiwis ergänzen haben Wurzeln geschlagen.

 

Weinbau wurde früher im Gewann Hof und dem nahe liegenden Kalkofen betrieben. Wir beschlossen deshalb einen „Weinlehrpfad“ anzulegen, der eine Vielzahl von Sorten in ihren spezifischen Eigenarten zeigen sollte. Heute stehen 32 Rebsorten mit jeweils 2 Exemplaren im Lehrgarten, der erste Jahrgang des „Söllinger Allerlei“ wurde gekeltert und von der Verwaltung bei der Verkostung als gelungen bezeichnet.

 

Gartenbau wurde in Form eines Staudenbeetes mit Trockenmauer dargestellt. Bei der Anlage wurde darauf geachtet, dass die Pflanzen im jeweiligen Blühzeitraum auch farblich abgestimmt sind. So kann man die gelbe Phase, welcher die Blaue Phase folgt, die wiederum von der bunten Phase abgelöst wird bewundern. Über allem thront ein Felsengarten mit seinen typischen Pflanzen.

 

Daneben lockern Wilde Hibiskus, Pfaffenhütchen, Sanddorn und viele mehr die Anlage auf. Besonders stolz sind wir auf unseren „Wellensittichstrauch“ ,der in der Nähe des Rentnerbaumes wächst. Seine Früchte ähneln Wellensittichen, mit Flügeln, Schnabel und Augen. Angeblich soll nach einigen Viertelen mancher schon echte Wellensittiche erkannt haben.

 

Gepflegt wird alles von unserem „Greenteam“ unter Leitung von Volker Schrimm, der sich über alle Helfer freut.

 

 

 

Kern der Anlage ist aber unser Vereinsheim, welches gleich beim Eingang über der ganzen Anlage liegt. Geplant von Erhard Zilly, wurde es von einer Vielzahl Helfern um unseren „Bauleiter“ Arthur Repple mit viel Engagement und Fleiß in vielen Stunden errichtet. Es dient uns heute als Versammlungsraum bei Vorstandssitzungen und Versorgungszentrum bei unsere Festivitäten. Gut geheizt, können wir uns nach Schnittkursen innerlich und äußerlich aufwärmen und Erlerntes nochmals diskutieren. Bei Arbeitseinsätzen im Sommer bietet es Schatten und gekühlte Getränke.

 

 

 

Im Zuge der Bauarbeiten wurde das Gelände modelliert und Terrassen angelegt. Damit stehen uns nahezu ebene Flächen zur Verfügung, die durch bepflanzte Raine gegliedert werden. Zusammen mit den Hochstämmen ein ideales Plätzchen, um sich zu entspannen und die Natur zu genießen.

 

Wir sind alle mit Recht stolz auf unser Werk, den „Lehrgarten im Hof“.